Barrieren gegen die Erreichung der Hyperautomation in KMUs

In einer zunehmend digitalisierten Welt stehen KMUs vor der Herausforderung, sich durch innovative Technologien zu behaupten. Hyperautomation gilt als vielversprechender Ansatz, um Effizienz, Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Trotz des Potenzials sehen sich KMUs mit einer Vielzahl von Barrieren konfrontiert, die die Implementierung dieser Technologien erschweren. Organisatorische und kulturelle, technische, individuelle, ressourcenbasierte und externe Faktoren spielen dabei eine zentrale Rolle.

Im folgenden werden die Barrieren dargestellt und detaillierter beschrieben:

1. Organisatorische und kulturelle Barrieren: Aktuelle Automatisierungsansätze sind eher technologieorientiert als nutzerzentriert, was dazu führt, dass Mitarbeitende in KMUs diese Ansätze ablehnen. Es mangelt an einer Kultur, die Kritik und gute Kommunikation fördert, sowie an klaren Strategien. Unternehmen reagieren oft kurzfristig und zeigen wenig Offenheit für Innovationen, was zu unzureichendem Change Management führt. Angst vor Fehlentscheidungen und unrealistische Ziele erschweren ebenfalls die Erreichung der Hyperautomation.

2. Technische Barrieren: Daten spielen eine zentrale Rolle in der Hyperautomation. Herausforderungen umfassen die Datenkonsistenz, Verfügbarkeit, Qualität und Vollständigkeit. Zudem kämpfen KMUs mit inkompatiblen Systemen, unzureichender Infrastruktur und Problemen bei der Wartung. Die zunehmende Komplexität von Technologien und Sicherheitsrisiken stellt ebenfalls ein Hindernis dar.

3. Individuelle Barrieren: Auf Mitarbeiterebene gibt es Widerstände gegenüber neuen Technologien, fehlendes Vertrauen in technische Unterstützung und die Angst vor Arbeitsplatzverlusten. Veränderungen und technologischer Wettbewerb erzeugen schnell Unsicherheit und ein Gefühl der Überforderung.

4. Ressourcenbasierte Barrieren: KMUs fehlt es an Wissen, Zeit, Personal und Budget, um Hyperautomation zu erreichen. Mangel an Fachkräften und hohe Automatisierungskosten stellen zusätzliche Hindernisse dar. Mitarbeiter haben oft wenig Zeit für Veränderungen und die Investitionen zeigen erst spät positive Auswirkungen.

5. Externe Barrieren: Externe Faktoren wie gesetzliche Anforderungen, Datenschutz, wirtschaftliche Unsicherheiten und Kundenängste wirken ebenfalls als Barrieren. KMUs leiden unter fehlenden Partnerschaften und Netzwerken, die das Fachwissen im Unternehmen kompensieren könnten. Schlechte Beratung und falsche Partnerentscheidungen verstärken diese Probleme.

Diese Barrieren zeigen auf, dass KMUs oft an verschiedenen Fronten mit Herausforderungen konfrontiert sind, wenn es um die Erreichung von Hyperautomation geht. Daher müssen sich die Unternehmen der Barrieren bewusst werden, deren Existenz im eigenen Haus untersuchen und diese beseitigen.

Link zur Publikation:
Tomitza, C., Straub, L., Ibrahimli, U., Rützel, P., Zeiß, C., Kögler, W., and Winkelmann, A. (2024). How to Achieve Hyperautomation? Towards a Maturity Model for SMEs. InWirtschaftsinformatik 2024 Proceedings.